Das Duo L'Ivresse
Denise Seyhan wurde in Hückeswagen geboren und vervollständigte ihre Gesangsausbildung nach dem Abschluss an der Musikhochschule Karlsruhe in einem
Privatstudium, zuletzt bei dem Bariton Walter Donati (Ensemblemitglied des Badischen Staatstheaters) und seiner Frau, der italienischen Sopranistin Anna Rita Esposito. Wichtige Impulse erhielt sie außerdem in Meisterkursen bei Kleesie Kelly, Ingeborg Most und Anna Reynolds. Seit 2004 übernimmt die Mezzosopranistin in verschiedenen Produktionen Partien ihres Fachs. Neben ihrer Tätigkeit als Opernsängerin konzertiert sie im ln-und Ausland; ein Höhepunkt war hierbei eine Konzertreise mit dem Westsächsischen Symphonieorchester durch Mexiko. Im Sommer 2012 ist sie zusammen mit der Karlsruher Kammerphilharmonie für die Altpartie in Beethovens 9.Sinfonie in Reims/Frankreich verpflichtet.
Heike Bleckmann, geboren in Wesel, studierte an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Nach ihrem künstlerischen Abschluss im Hauptfach Klavier vervollständigte sie ihre Ausbildung sowohl mit Studienaufenthalten in den USA, u.a. als Stipendiatin der Adamant Music School bei Menahem Pressler als auch durch zahlreiche Meisterkurse bei Edith Picht-Axenfeld, Vlado Perlemuter, Helena Costa und Bernard Roberts. Die Pianistin übt eine umfangreiche Konzerttätigkeit aus: solistisch, in verschiedenen Ensembles wie den „12 Pianisten", vor allem aber als Liedbegleiterin. Einen Schwerpunkt ihrer Tätigkeit bildet die Konzeption und Durchführung thematisch orientierter Konzerte mit ausführlicher Moderation. Darin beschäftigt sie sich mit der Verbindung von Literatur und Musik, aber auch mit dem Leben und Werk von Komponistinnen.
Der Konzertabend
Mit dem „Geschmack einer bittersüßen Orange“ verglich Camille Saint-Saens die Stimme der Pauline Viardot geb. Garcia. Die jüngere Schwester der gefeierten Operndiva Maria Malibran war selbst eine der größten Sängerinnenpersönlichkeiten des 19. lahrhunderts.
Zunächst sollte sie als Pianistin ausgebildet werden, sowohl Franz Liszt als auch Frederic Chopin unterrichteten das hochbegabte Mädchen. Doch nach dem frühen und tragischen Unfalltod der Schwester trat Pauline, nicht unbeeinflusst von ihrer Familie, in die Fußstapfen der Malibran. Schnell eroberte sie mit ihrer Musikalität, ihrem Charme und ihrer großen darstellerischen Begabung die Bühnen Europas.
Die bekanntesten Komponisten der Zeit schrieben Rollen für sie und widmeten ihr zahlreiche Werke. Zu nennen sind hierbei z.B. Gioacchino Rossini, der schon mit dem Vater Manuel Garcia, selbst Sänger und Opernproduzent, eng verbunden war, aber auch Charles Gounod, Giacomo Meyerbeer, Hector Berlioz und Camille Saint-Saens.
(Bild: Pauline Viardot, Denkmal in Baden-Baden)
Der erste Teil unseres Gesprächskonzertabends geht auf Pauline Garcias Herkunftsfamilie ein und zeichnet wichtige Stationen ihrer Gesangskarriere nach. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf ihrem Pariser Salon, in dem aus-und einging, wer im kulturellen Frankreich des mittleren 19. Jahrhunderts Rang und Namen hatte.
Wichtige Lebensjahre verbrachte die Musikerin in Deutschland. Diesem Zeitabschnitt wollen wir uns vor allem in der zweiten Konzerthälfte widmen. Pauline Viardots lebenslange Freundschaft zu Clara Schumann gewann noch einmal besonders an Intensität, denn auch die deutsche Musikerin und Witwe des bedeutenden Komponisten Robert Schumann hatte ein Sommerhaus nicht weit von ihrem Wohnort entfernt.
Ein Bericht über die berühmte „Menage à trois“ darf natürlich nicht fehlen: der Dichter lvan Turgenjev hörte die inzwischen schon mit dem Verleger Louis Viardot verheiratete Sängerin in St. Petersburg mit Rossinis „Rosina“ und folgte ihr seither auf Schritt und Tritt. Er teilte sogar über Jahre die Wohnung mit dem Ehepaar und seinen Kindern.
Die bereits in Paris ins Leben gerufenen musikalisch-literarischen Gesellschaften wurden in Deutschland fortgesetzt. Salons wie der von Pauline Viardot waren wichtige Keimzellen des musikalischen Lebens. Hätte es diese praktisch ausschließlich von Frauen getragenen Zusammenkünfte von Musikern, Literaten, Bildenden Künstlern, aber auch Angehörigen des Adels und des politischen Lebens nicht gegeben, wäre die Musikentwicklung des vorletzten Jahrhunderts vielleicht ganz anders verlaufen.
ln ihrer dreifachen Begabung als Sängerin, Gesellschafterin und talentierter Komponistin treffen wir in Pauline Viardot auf eine wirklich außergewöhnlich inspirierende Persönlichkeit. Zur Aufführung gelangen Werke von und für Pauline Viardot, von Manuel Garcia, Maria Malibran, Gioacchino Rossini, Charles Gounod, Hector Berlioz, Frederic Chopin, Clara und Robert Schumann, Johannes Brahms, Giacomo Meyerbeer und Camille Saint-Saens.
Am 15.06.2013 um 20.00 Uhr im Kultur-Haus Zach. Eintritt VVK 10,- EUR, Abendkasse 12,- EUR
Es handelt sich um einen Ersatztermin. Wegen Erkrankung einer der Künstlerinnen (Grippe) konnte das Konzert am 12.01.2013 nicht stattfinden.
Bereits verkaufte Karten behalten ihre Gültigkeit. Falls Sie schon Karten gekauft haben, den Ersatztermin aber nicht wahrnehmen können, erhalten Sie den Eintrittspreis erstattet. Bitte wende Sie sich an den Vorstand.