Seit Anfang Juli gibt
es wieder eine neue Ausstellung im Hückeswagener Kultur-Haus Zach an der
Islandstraße. Unter dem Motto "Neue Bilder" stellt die in Hückeswagen lebende Künstlerin Elisabeth
Kaiser-Arentz aktuell im Kulturhaus aus. Die Ausstellung läuft noch bis
zum 15.08.2018.
In Duisburg
geboren, in Unkel am Rhein aufgewachsen, verlebte
Elisabeth Kaiser-Arentz die Gymnasial- und Studienzeit in Dortmund. Hier
belegte sie schwerpunktmäßig die Fächer Kunst und Kunsterziehung bei Professor
Lothar Kampmann an der Pädagogischen Hochschule. Nach ihrem Examen war sie
tätig als Lehrerin an Grund- und Hauptschule und als Kunsterzieherin in der
Erwachsenenbildung. Seit 1971 wohnt sie als freischaffende Malerin mit ihrer
Familie in Hückeswagen. Heute umfassen ihre Arbeiten freie Grafiken,
Serigrafien, Radierungen, Monotypien, Wachsgemälde und seit mehr als 30
Jahren Linolschnitte.
In den letzten Jahren ist sie
wieder mit einer Reihe sehenswerter Ausstellungen an die Öffentlichkeit
getreten. So waren in der Galerie im Treppenturm in Bamberg,
im Regionalmuseum in Alsfeld,
im Deutsche Märchenmuseum in Bad Oeynhausen,
im Stadtmuseum in Bad Soden
im Taunus, in der Amthofgalerie in Bad Camberg,
im Heylshof in Worms, in der Rathausgalerie in St. Ingbert, im Museumszentrum in Lorsch, in der Graphothek der Stadt Remscheid, in der Verwaltungsakademie des
Landes Nordrhein-Westfalen in Herne
und im Landtag von NRW in Düsseldorf
in den vergangenen Jahren die Bilder von Elisabeth Kaiser-Arentz zu sehen. Sie
war 2018 zum sechsten Mal auf dem Marktplatz Druckgrafik bei der Leipziger
Buchmesse mit ihren Drucken vertreten. In diesem Jahr wurde sie auch
zur internationalen Kunstmesse in das Museum PAN in Emmerich
eingeladen.
Elisabeth Kaiser-Arentz
interessieren die Menschen. Die Menschen in ihrem irdischen Dasein, in einer
Welt voller Eigentümlichkeiten, mit geheimnisvollen Einflüssen und vielfältigen
Versuchungen. Ihre Themen findet Kaiser-Arentz im Alltag, in ihrer Umgebung, in
Erlebnissen, Erfahrungen und bei Begegnungen mit Anderen. Themen aus der
Literatur inspirieren sie ebenfalls. Dort tauchen ihre Typen auf, als Gesellen
und Meister, als Spieler und Gespielinnen, als Narren und Clowns, als Propheten
und Wahrsager, aber auch als Hetzer und Gehetzte. Bei E.T.A. Hoffmann
interessiert sie sich für dessen markante Typen: Die Zecher,
Kater Murr mit seinem Gesindel und viele
weitere Figuren tauchen immer wieder in Ihren Bildern auf. Nicht zuletzt ist
der Rattenfänger häufig ein Thema ihrer Arbeiten.
Daneben steht eine weite Palette
anderer Themen: Aufsteiger und Wetterfrosch, Aufspieler und Spielmann,
Schachspieler und Pokerrunde, Gerüchtemacher und Maskenbilder, Fastnacht und
Maitanz. Paul Klee hat einmal gesagt: „Kunst repräsentiert nicht, was sichtbar
ist, Kunst macht sichtbar“. Und beim Sichtbarmachen Ihrer Figuren helfen der
Künstlerin die Archetypen, von T.Kiefer beschriebene Menschenbilder, die bei
allen Völkern, in allen Kulturen, auch in früheren Generationen im
Unterbewusstsein lebendig sind. Ihre Ausstellungen laden ein zu sehen, zu
betrachten, einzutauchen in eine Welt hinter der Realität. In den Bildern von
Elisabeth Kaiser-Arentz atmet eine vielschichtige Sinnhaftigkeit, es gibt
Hintergründiges, Skurriles, Explosives, aber auch Verzagtheit, Sehnsüchte,
Verzweiflung, Harmonie und Disharmonie zu entdecken.
In den vergangenen Jahren
entstanden überwiegend Linolschnitte, meistens mehrfarbige Arbeiten. Diese
Blätter sind alle im Atelier der Künstlerin von ihr persönlich gedruckt worden.
Die Linolschnitte entstehen als Einfachdrucke, als Doppeldrucke und als
Mehrfarbendrucke. Die Doppeldrucke sind häufig mit dem selben Druckstock
gedruckt, wobei Konturen bewusst verschoben und die einzelnen Farben oft nicht
deckend aufgetragen sind. Die Mehrfarbendrucke sind als verlorener Schnitt
erstellt: Da immer der selbe Druckstock zwischen den einzelnen Druckvorgängen
weiter bearbeitet wird, ist zum Schluss nur noch die letzte Fassung des
Druckstocks vorhanden, das Bild kann nicht noch einmal gedruckt werden , der
Schnitt ist „verloren“. Dabei werden bei jedem Druck die Farben gewechselt, so
dass eine Reihe von Unikat-Varianten entsteht. Die Interpretationen der Bilder
können sehr vielfältig ausfallen und sind trotzdem immer richtig. Ein Kritiker
hat zu den Werken einmal gesagt: „Jeder Betrachter bringt sein eigenes Päckchen
Lebenserfahrung und Erlebnisse mit, jedem Betrachter erschließen sich die
Bilder auf seine Weise“.
In 2015 stellte sie im Rahmen des
LINOL-Zoom-Projektes 12 Leinwände im Kultur-Haus Zach aus, die auf Basis von
Linolschnitten entstanden waren. In der Ausstellung „Neue Bilder“ zeigt
sie nun seit dem 01.07.2018 Linolschnitte, die in letzter Zeit
entstanden sind. Die Ausstellung läuft noch bis zum 15.08.2018
und ist während der regulären Veranstaltungen im Kultur-Haus
Zach geöffnet. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.